Bestatter ABC - A wie Aschenkapsel

Die Asche eines Menschen kommt für gewöhnlich nicht in der Urne aus dem Krematorium, sondern in einer sogenannten „Aschenkapsel“ aus vergänglicher Zellulose. Schmuckurnen sind ein klein wenig größer und so geformt, dass die Aschenkapsel genau hineinpasst. Hat die Schmuckurne eine Sonderform, wird die Asche direkt eingefüllt. Die Aschenkapsel kann im Erdgrab auch ohne Schmuckurne beigesetzt werden, ...

Der letzte Fußabdruck

Lasst im Grünen mich liegen, 
unter Blumen und Klee,
unter Blumen mich schmiegen, 
unter Blumen und Klee. 
 
(Friedrich Rückert)

Alle reden von Nachhaltigkeit, Umwelt und dass wir möglichst kleine Fußabdrücke hinterlassen sollen. In unserer Bestattungs- und Friedhofskultur ist das allerdings noch nicht so richtig angekommen. Wenngleich es medial schon einige Jahre Thema ist – die Praxis hinkt nach und zwar mit einem gewaltig großen Fußabdruck, denn wir Tiroler sind stolz auf alles „mit Tradition“ und daher recht „hadschert“ unterwegs, eigentlich wäre uns der Stillstand am liebsten. 

Die Säulen unserer Bestattungskultur sind: Der Transport von Verstorbenen, die Bestattungsform, die verwendeten Materialien und der Bestattungsort. Schauen wir uns unsere Bestattungskultur aus ökologischer Sicht an, macht sich schnell Ernüchterung breit. 

Was zu verbessern wäre? So ziemlich alles

Reaktionen werdender Väter auf Fehlgeburten

Zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen zählen Fehlgeburten, wobei etwa 1% aller Paare mehrere Fehlgeburten erleidet. Was Fehlgeburten für die betroffenen Männer bedeutet und welche Auswirkungen sie haben, darüber weiß man wenig, da bislang der Schwerpunkt auf die Erforschung psychischer Folgen bei den Müttern lag.

Eine in einer irischen Klinik durchgeführte kleine qualitative Untersuchung mit fünf betroffenen Männern, deren Partnerinnen zumindest zwei Fehlgeburten hatten, ist vielleicht nicht repräsentativ, allerdings sind die Ergebnisse interessant und durchaus plausibel. Alle fünf Männern reagierten mit ausgeprägten psychischen Belastungen. Für die Betroffenen kristallisierten sich folgende Hauptthemen der Krise heraus:

Kinder und der Tod  – Trauma oder Chance?

Die Realität des Todes und seine Unumgänglichkeit lösen Ängste aus –  bei Erwachsenen wie bei Kindern. Diese Ängste sind „normal“, sie gehören zum Leben wie der Tod selbst. Es ist eine unserer Lebensaufgaben, mit der Angst vor dem Tod leben zu lernen, ohne dass sie uns völlig in Beschlag nimmt und uns die Lebensfreude raubt. Ein völlig angstfreier Umgang mit diesem Thema ist also unrealistisch. Wollen wir unsere Kinder schützen, indem wir ihnen Dinge verheimlichen, verschleiern, verschönern oder nur die halbe Wahrheit erzählen, so verursachen unsere vermeintlich guten Absichten oft sogar das Gegenteil, dann all das führt dazu, dass Kinder sich eigene Vorstellungen machen und Phantasien entwickeln, die nicht hilfreich sind. Verweigern wir ihnen den Abschied von einer verstorbenen Bezugsperson, weil wir beschließen, dass es besser ist, den Sarg verschlossen zu halten, oder weil wir sie nicht zum Begräbnis mitnehmen, dann wird ein Abschied verunmöglicht, der für die Realisierung des Verlustes und für die Einleitung des Trauerprozesses für Kinder genauso wichtig ist wie für Erwachsene. Trauer ist eine gesunde Reaktion und ein Heilungsprozess. Das gilt für Erwachsene wie für Kinder. "Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, sondern nur durch sie hindurch." Dieser Satz von Trauerforscher Jorgos Canacakis gilt für alle Menschen – ob groß oder klein. Es ist sinnlos, Kinder vor ihrer Trauer schützen zu wollen, indem man sie nicht mit in die Trauerfeierlichkeiten einbindet. Wer Kinder vor der Trauer schützen oder ablenken will, verhindert dadurch den Heilungsprozess. Trauer wird blockiert, was in Krankheit entgleisen kann. Außerdem sollen Kinder erleben, dass Trauer zum Leben gehört und dass man sie bewältigt, indem man sie zulässt.

Ein letztes Mal sehen, berühren und begreifen …

Das letzte Kleid

Wir freuen uns, denn wir haben ab sofort Urnenkleider von Christine Wechselberger aus Pillberg bei uns im Angebot. Jedes Kleid ist ein Unikat aus hochwertigem Textil oder Wolle, umhüllt eine Zellulose-Urne und ist sowohl für die Beisetzung im Erdgrab als auch in der Urnennische geeignet. 

Pomp fürs Volk

Bis ins 18. Jahrhundert hinein waren die Bestattungen für das normale Volk sehr einfach gehalten. Aber da der Adel im Barock einen regelrechten Bestattungsprunk entwickelte und Trauerfeierlichkeiten entsprechend inszenierte, wollte es schließlich auch der kleine Mann nicht mehr ganz so schlicht und beanspruchte auch ein bisschen Pomp für sich...

Viel Glück für die letzte Reise ... Beisetzung im Gemeinschaftsgrab 2022

Es ist inzwischen eine schöne Tradition, dass eine Klasse der Praxisvolksschule Wilten für uns die Urnen und auch die Feier für die gemeinschaftliche Beisetzung in unserem Sammelgrab auf dem Wiltener Friedhof gestaltet. Heute waren es die Kinder der Mehrstufenklasse im Fach Ethik. Gemeinsam mit dem Ethik-Lehrer Michael Kunzer haben wir die Kinder im Herbst mit dem Projekt vertraut gemacht und dann wurden die Kartons gestaltet und beschriftet, es wurden Papierblumen gefaltet und die Feier inhaltlich vorbereitet und dann ...

Sammelbeisetzung im Gemeinschaftsgrab am 8. April 2022

In den Jahren 2020 und 2021 fielen die Termine für die gemeinschaftliche Beisetzung jener Verstorbenen, die ihre letzte Ruhestätte in unserem Gemeinschaftsgrab finden, pandemiebedingt aus. Wir sind froh, die Urnen von 11 Menschen am 8. April nun endlich beisetzen zu können.

Dass eine Klasse der Praxisvolksschule Wilten gemeinsam mit uns die Feier gestaltet, ist inzwischen eine schöne Tradition geworden. Die Kinder werden im Unterricht von uns gut auf das Projekt vorbereitet, haben dabei die Gelegenheit alle Fragen, die im Zusammenhang mit dem Thema "Sterben, Tod und Trauer" aufkommen, zu stellen und auch beantwortet zu bekommen und machen sich dann mit Feuereifer an das Gestalten der Urnenkartons. 

Für die Trauerfeier treffen wir uns am

8. April 2022 um 10.45 Uhr

in der Einsegnungshalle auf dem Wiltener Friedhof

gegenüber der Basilika.

Ein letztes Bild

Darf ich noch ein Foto machen? Das fragen viele Angehörige, wenn sie sich bei uns am offenen Sarg noch einmal verabschieden, und sind oft unsicher, ob das erlaubt ist oder vielleicht pietätlos. 

Der Wunsch, diesen letzten Augenblick vor dem endgültigen Abschied noch einmal festzuhalten, ist nichts Neues, Totenmasken gab es schon im alten Ägypten, wobei die ersten Totenmasken stilisierte Darstellungen der Verstorbenen sind. Richtige Porträtmasken, bei denen ein realitätsgetreuer Wachs- oder Gipsabdruck erstellt wurde, waren über viele Jahrhunderte eine beliebte Tradition jener, die sich das auch leisten konnten. Und es ist schon sehr eindrucksvoll, wenn man heute vor der Totenmaske von Dante Alighieri oder Bertha von Suttner steht, um nur zwei Masken zu nennen, die ich ehrfürchtig betrachten durfte. Mit der Erfindung der Fotografie wurde das Anfertigen des letzten Bildnisses dann einfacher und auch massentauglich. Heute braucht man nicht mal mehr einen Fotografen, denn jeder hat sein Smartphone mit dabei und kann so viele Bilder machen wie er möchte. Auch heute kann man übrigens noch Totenmasken anfertigen lassen, die Nachfrage ist allerdings sehr gering, denn es ist natürlich mit Kosten verbunden und ein Foto aufzubewahren oder zu speichern ist einfacher als sich die Frage stellen zu müssen, was man mit einer Totenmaske macht, wenn man erstmal in ihrem Besitz ist. Ein Foto ist zwar weniger eindrucksvoll, aber einfacher zu handhaben.

Übrigens sagt der Gesichtsausdruck niemals etwas darüber aus, wie ein Mensch verstorben ist...

Die I. Neumair Bestattung und mehr GmbH ist Ihr Tiroler Ansprechpartner für traditionelle Bestattungen und moderne Verstorbenenversorgung (Thanatopraxie), Trauerfeier- lichkeiten, Trauerbegleitung und Seminare mit Sitz in Innsbruck.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.