Im „Austria-Forum - das Wissensnetz aus Österreich“, einem Projekt der TU Graz wird der Begriff des Pompfüneberers so beschrieben:
Pompfüneberer, auch: BompfinebererBei einem Begräbnis von berufswegen anwesender Angestellter eines Bestattungsunternehmens. Der B. ist immer männlich und an sich schwarz gekleidet; die Kleidung ist aber immer abgetragen und daher eher von dunklem dunkelgrau. Er hat ein sehr ernstes Gesicht, das er auch bei einem noch so großen Patzer des (zumindest in Wien) der deutschen Sprache kaum je mächtigen Priesters ("wir nämmen heute Abschied von unsere liebe Schwester Johann") nicht verzieht. Als "Pompfüneberer" wird daher auch manchmal ein Mann bezeichnet, der in den Keller lachen geht". Das wunderbare urwienerische Wort leitet sich vom französischen "pompe funébre" her.
Ein "pompe funèbre" ist eine prunkvolle Bestattung, die besonders von der Barockzeit an in Mode kam. Nicht nur das adelige Leben, auch das adelige Sterben sollte entsprechend inszeniert und zelebriert werden. Aber auch das einfache Volk verspürte bald das Bedürfnis nach einer „schönen Leich“, wie man das prunkvolle Begräbnis nannte, und so begann man die barocken Begräbnisse des Adels mit möglichst kostengünstigen Mitteln zu imitieren. Der schlichte Holzsarg wurde einfach mit silberner Folie überzogen, die Applikationen waren aus goldfarben bemalter Pappe. Die "schöne Leich" war wichtig, man repräsentierte damit noch einmal den gesellschaftlichen Status, oft wurden dann aus den Pompfüneberern auch gegen Aufpreis bezahlte Trauergäste, denn es war eine Schande ohne Trauergäste beerdigt zu werden.
Lange hielt sich die Einstellung, dass ein würdevolles Begräbnis groß aufgezogen werden muss. Seit einigen Jahren ist eine Veränderung spürbarer, Begräbnisse werden wieder schlichter und weniger pompös, viele scheuen die große Öffentlichkeit und bevorzugen kleine Trauerfeiern im engen Kreis. Das ist gut so, denn ein Begräbnis soll zum Leben der verstorbenen Person passen und den Bedürfnissen der Angehörigen entsprechen und wenn beide keinen öffentlichen Rahmen fürs Abschiednehmen möchten, ist das völlig in Ordnung. Heute kann man alle Feierlichkeiten des Lebens zu Glück frei nach seinen Wünschen und Möglichkeiten gestalten.
Was geblieben ist, ist, dass Bestatter heute noch scherzhalber als Pompfüneberer bezeichnet werden und die Kleidung der Sargträger erinnert oft auch noch an den Stil alter Zeiten.
Foto:
Amsterdam City Archives, www.unsplash.com
Quellen: