Liebe Angehörige! Viel, viel Kraft!!!

Die letzten drei Wochen waren geprägt von großer Verunsicherung und Schwierigkeiten: Täglich gab es neue, verschärfte Verordnungen den Umgang mit Angehörigen und die Durchführung von Trauerfeierlichkeiten betreffend. Wir haben oft ein und die selbe Trauerfeier mehrmals komplett umplanen müssen. Das war anstrengend und für uns, vor allem aber für die Angehörigen zu Beginn unbegreiflich. Es gab unterschiedliche Interpretationen bezüglich der Verordnung "Beisetzungen im engsten Kreis": Sind das die fünf Personen entsprechend dem Versammlungsverbot oder ist es der engste Familienkreis anders definiert?Dazu kam der Blick nach Italien, dem benachbarten Land, das uns in all den Maßnahmen einfach immer ein paar Schritte voraus war. Schon bald war es absehbar, dass es auch bei uns so kommen wird. Und so kam es auch: Quarantäne, Ausgangsverbot, Versammlungsverbot. Dann waren wir nach dem Wirrwarr froh, endlich zu wissen, was wir nun durften und was nicht und dann kamen die ersten Trauerfeiern im engsten Kreis auf Distanz und mit Berührungsverbot...

Alles, was wir Angehörigen unter normalen Bedingungen an hilfreichen Ritualen gerne anbieten, ist derzeit tabu. Rituale im Rahmen von Trauerfeiern sind vor allem Gesten und symbolische Handlungen des Abschiedes und des sich Tröstens und haben immer mit Berührung zu tun. Den Sarg und die Urne zum Abschied nicht gemeinsam als Trauerfamilie berühren zu dürfen, ja eigentlich nicht mal einzeln, weil ja das Virus an der Oberfläche haften und so übertragen werden könnte, das ist eine schwere Einschränkung. Wir sind zurückgeworfen auf Worte und Worte allein sind viel weniger wirksam. Umarmungen sind tabu. Trauernde sollen im Abstand von zwei Metern ums Grab herum stehen ... und es ist auch für uns schwierig auf Distanz zu bleiben, wenn wir sehen, jemand braucht eigentlich Nähe. Das ist aber nicht das Schlimmste.

Das Schlimmste derzeit machen diejenigen durch, die wirklich einen Corona-Sterbefall in der Familie betrauern müssen: Die sterbende Patienten auf der Intensivstation - auch wenn sie dort bestmöglichst betreut werden - so sind sie doch allein, denn ihre Angehörigen dürfen nicht zu ihnen, die Angehörigen, die nicht zu ihren sterbenden Familienmitgliedern dürfen, weil diese isoliert sind. Es ist einfach nur herzzerreißend, wenn Angehörige davon erzählen - am Telefon oder im Büro (möglichst kurz und auf Distanz). Von den COVID-19-Verstorbenen ist auch in unseren Räumlichkeiten kein Abschied am offenen Sarg mehr möglich, wir müssen diese Verstorbenen abholen, sie den Verordnungen entsprechend desinfizieren, verpacken und den Sarg sofort schließen. Eigentlich machen wir unsere Arbeit gerne und wir versuchen Angehörige in der schweren Zeit nach einem Todesfall bestmöglich zu unterstützen. Momentan fühlen wir uns oft selbst hilflos und machtlos angesichts dieser traumatischen Situation.... Liebe Angehörige, viel, viel Kraft! 

Die I. Neumair Bestattung und mehr GmbH ist Ihr Tiroler Ansprechpartner für traditionelle Bestattungen und moderne Verstorbenenversorgung (Thanatopraxie), Trauerfeier- lichkeiten, Trauerbegleitung und Seminare mit Sitz in Innsbruck.

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